Drang und Zwang

"Ich kann es einfach nicht lassen"...

Immer mehr Menschen gehen in exzessivem Ausmaß bestimmten Verhaltensweisen nach. Sie verspüren den starken Drang, bestimmte Tätigkeiten auszuüben bzw. zwanghaft zu wiederholen. Es entwickelt sich eine psychische Abhängigkeit (Verhaltenssucht), welche im Laufe der Zeit auch in eine körperliche Abhängigkeit übergehen kann.

Zu diesen Tätigkeiten/Verhaltenssüchten zählen beispielsweise

  • Medienabhängigkeiten (Computerspielsucht, Internetabhängigkeit, Handyabhängigkeit etc.)
  • Arbeitssucht
  • Kaufsucht
  • Sportsucht/Fitnesssucht
  • Messie-Syndrom (Sammelsucht)
  • Essstörungen (z.B. Magersucht, Bulimie/Ess-Brechsucht)
  • Hypersexualität
  • Putzsucht
  • etc.

In der Verhaltenssucht verspüren Betroffene den starken Drang, dem jeweiligen Reiz z.B. Sport zu machen, zu putzen etc. zu folgen. Dieser Drang dominiert ihre Gedanken. Die Handlungs- und Entscheidungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Die Ausübung der jeweiligen Tätigkeiten aktiviert dieselben Belohnungszentren im Gehirn und führt zu ähnlichen Symptomatiken wie bei substanzbezogenen Störungen (Nikotin, Alkohol- und Drogensucht). Wiederholungszwang, Kontrollverlust, Toleranzentwicklung und Entzugserscheinungen können sich entwickeln. 

Verhaltenssüchte können so viel Raum in Anspruch nehmen, dass sie mit den Erfordernissen des sozialen und beruflichen Lebens in Konflikt geraten.

Psychotherapie

bei Drang und Zwang

In der Psychotherapie werden die übermäßigen Verhaltensweisen genauer analysiert. Die individuellen Entstehungshintergründe liefern meist wichtige Ansatzpunkte für die Therapie. Insbesondere die Aufarbeitung von Bedürfnisfrustrationen in der kindlichen Entwicklung ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Schritt für Schritt wird eine Reduktion des unerwünschten Verhaltens erreicht. Parallel werden alternative Verhaltensweisen erarbeitet, die Betroffenen helfen, unangenehme Gefühle zu reduzieren und angenehmes Erleben auf nicht-schädigende Weise herbeizuführen.